Hätte Sisi, die Bayerische Herzogstocher, spätere Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, einen dieser Äpfel kosten können, sie wäre begeistert gewesen, nicht nur wegen der exzellenten Optik der Frucht:
Die Frucht reift bald nach ‘Gala’ und passt damit perfekt, um die betriebliche Arbeitszeit während der Ernte gleichmäßig zu verteilen. Das Erntefenster ist zudem sehr lang, auch spät geerntete Früchte sind sehr gut lagerfähig.
Die Frucht ist vom Baum genussfähig. Allerdings: Eine der Stärken von ‘Kaiserin Elisabeth®’ ist ihre enorm gute Lagereignung: Die Früchte behalten sogar im Normallager ihre Qualität bis in den nächsten Sommer. Für das ULO-Lager sind sie ebenfalls bestens geeignet. Eine Smart Fresh®-Behandlung ist weder notwendig noch bietet sie Vorteile. Die Anfälligkeit für Lagerfäulen ist nach derzeitigem Wissensstand gering.
Die Lagertemperatur kann – wenn dies betrieblich möglich ist – auf bis zu 5 °C angehoben werden. So lässt sich eine Menge Energie sparen: Ein wichtiger Pluspunkt bei der Vermarktung der Früchte. Eine Lagerung mit anderen Apfelsorten bei 1 °C ist natürlich ebenso möglich, ohne ein Risiko für Fleisch- oder Schalenbräune einzugehen.
Der Baum wächst mittelstark und verzweigt sehr willig. Die Blütenknospen sind im Winter vergleichsweise rund und klein. Der Baum blüht spät und trägt reich und regelmäßig. Ein sehr hoher Anteil der Früchte kann als beste Qualitätsstufe vermarktet werden.
Der Baum ist nur gering schorf- und mäßig mehltauanfällig und sehr gut für den ökologischen Anbau geeignet.
Eine kleine Besonderheit hat der Apfelbaum: Die älteren Blätter werden ab Juni/Juli häufig etwas hart und leicht chlorotisch, wie man es von ‘Natyra’ kennt. Das ist aber für die Ertragsleistung und die Qualitätsbildung völlig belanglos. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Besonderheit, weder liegt ein Mangel vor noch ein Pathogenbefall. Sie brauchen sich also auch keine Mühe zu geben, dem Phänomen mit Blattdüngung oder ähnlichem entgegenzuwirken. Schauen Sie stattdessen den prächtigen Früchten beim Wachsen zu und freuen Sie sich auf die nahende Ernte!
Züchter: Dr. Michael Neumüller, Bayerisches Obstzentrum Hallbergmoos.
Baum: Mittelstarker Wuchs, verzweigt willig.
Ertrag: Hoch und regelmäßig, kaum Alternanz. Ausdünnung erforderlich je nach Fruchtbehang.
Blüte: Lang anhaltend, sehr reich, spät. Diploid. Guter Befruchter.
Frucht: Baumreife bald nach ‘Gala’. Vom Baum genussreif. Haltbarkeit im Normallager bis zur nächsten Ernte. Eine SmartFresh®-Behandung ist weder notwendig noch bringt sie Vorteile. Mittelgroße (170-200 g) Früchte mit angenehm auffälligen Lentizellen. Fruchtschale zu zwei Dritteln leuchtend rot (verwaschen gestreift bis flächig). Fruchtfleisch feinzellig, fest (8 kg/cm²), extrem abknackend und sehr saftig („crunchy“). Moderater Säuregehalt (4-6 g/l) bei gleichzeitig mittelhohem Gehalt an löslicher Trockensubstanz (12,5-13 % Brix). Aromatisch mit Beeren-Aroma mit prickelnder Säure.
Lagerung:
Kühllager: Temperatur: etwa 1,5 °C. Lagerfähig bis zur nächsten Ernte! Nach einem Jahr Lagerung im Kühllager liegt die Fruchtfleischfestigkeit bei 7 kg/cm², der Brixgehalt bei 12,7, und die Knackigkeit ist immer noch herausragend. [Hinweis: Die Lagertemperatur kann bis auf 5 °C erhöht werden, wodurch sich sehr viel Energie einsparen lässt. Dann hat die Frucht einen deutlich reduzierten ‘CO2-Fußabdruck’.]
CA-Lager: Getestet wurden 1% O2 + 2,5% CO2 sowie 1,5% O2 + 1,8 % CO2 mit sehr gutem Erfolg. Der Säureabbau ist gegenüber der reinen Kühllagerung verlangsamt.
SmartFresh®: bringt keine Vorteile hinsichtlich Fruchtqualität und/oder Haltbarkeit
Krankheitsanfälligkeit: geringe Schorfanfälligkeit (ähnlich ‘Pinova’). Wenig Marssonina. Moderate Anfälligkeit für Mehltau, insgesamt aber völlig unproblematisch. Robust. Für den Bioanbau sehr gut geeignet.
Bewertung: Tafelapfel der Superlative, der neue Standards in der Fruchtqualität setzt. Überzeugt durch sein extrem abknackendes Fruchtfleisch. Ein Muss für alle Betriebe, für die die Fruchtqualität an erster Stelle steht!